Lernen durch Lehren an der Förderschule

Eine Unbekannte?

Lernen durch Lehren nach Jean-Pol Martin ist in der Sonderpädagogik kaum jemandem ein Begriff, das musste ich bereits des Öfteren feststellen. Es mag viele Gründe dafür geben und irgendwann komme ich sicherlich noch darauf zurück, doch ich beschränke mich zunächst aufs Wesentliche und komme direkt zum eigentlichen Thema. Als Mutter eines einjährigen Kindes, das gefühlt nie schläft, ist die freie Zeit begrenzt und deshalb nutze ich die nächsten Minuten gezielt, um meine Leser:innen auf mein neues, längst überfälliges Projekt aufmerksam zu machen:

LdL an der Förderschule im Englischunterricht

In den letzten Jahren konnte ich an meinem Förderzentrum Schule an der Altmühl in Eichstätt vor allem dank der Unterstützung meiner tollen Kolleg:innen verschiedenste Erfahrungen sammeln und fühle mich nun sicher genug, Altes mit Neuem zu verknüpfen und endlich meine absolute Herzensmethode LdL auch mit Förderschülern auszuprobieren. Schließlich habe ich es genau dieser Methode bzw. ihrem Erfinder und meinem Mentor Jean-Pol Martin zu verdanken, dass ich überhaupt Lehrerin geworden bin. Als ich kürzlich von Simon Kolbe angefragt wurde, einen Artikel für das nächste Handbuch zu verfassen, habe ich mich gleich an die Arbeit gemacht und erste Pläne ausgeheckt – schließlich brauche ich ja aktuellen Stoff, über den ich schreiben kann!

Zielsetzung

Ich habe mich dazu entschieden, den Fokus auf die Förderung des Selbstbewusstseins zu legen. Unsere Schüler:innen haben häufig mit Vorurteilen zu kämpfen oder an der Regelschule schlechte Erfahrungen gemacht. Viel zu oft berichten sie von demotivierenden Aussagen anderer, die sie traurig stimmen und sich auf ihr Verhalten auswirken.

Ich wünsche mir, dass unsere Schüler:innen sich trauen, laut zu werden. Ganz selbstverständlich sollen sie laut für ihre eigenen Bedürfnisse und Ziele einstehen; sich nicht kleinmachen gegenüber anderen und stolz auf sich selbst sein. Sei es in der Schule, in der Familie, im Freundeskreis oder später im Beruf.

Es geht also nicht darum, die englische Grammatik und Aussprache perfekt zu beherrschen, sondern den Mut zu haben, vor einer ganzen Gruppe Englisch zu sprechen. Mit dem Einsatz von LdL bekommen die Schüler:innen die Möglichkeit, sich sämtliche Schlüsselkompetenzen anzueignen.

Wer sich genauer dafür interessiert, aber wenig Zeit habt, der kann sich gerne hier im Blog einlesen oder meinen Artikel, erschienen in der Fachzeitschrift Pädagogik im Jahr 2015, downloaden.

Zunächst geht es also darum, LdL als Methode kennenzulernen, zu üben und dann zu beherrschen. Die englische Sprache ist unser Werkzeug, Classroom Phrases sind unsere Bausteine. Während die Klasse unter meiner Anleitung LdL übt, läuft das Englischlernen quasi nebenbei, fast unbemerkt. Wenn LdL einmal „sitzt“, ist es ein Selbstläufer und die zu vermittelnden Inhalte werden anspruchsvoller. Doch ich will jetzt nicht zu sehr in die Theorie kommen…

Ab sofort werde ich hier regelmäßig über LdL an der Förderschule berichten und ich kann nur so viel verraten:

Es kommt immer anders, als man denkt. 🙂

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